Pholcus: Kann die hochbeinige Schönheit ein Meister der Tarnung sein und gleichzeitig ein perfekter Spinnenseiden-Architekt?

blog 2024-11-26 0Browse 0
 Pholcus: Kann die hochbeinige Schönheit ein Meister der Tarnung sein und gleichzeitig ein perfekter Spinnenseiden-Architekt?

Die Familie der Pholcidae, auch bekannt als Kesselspinnen oder Winkelspinnen, beherbergt eine Vielzahl faszinierender Arten. Unter ihnen sticht die Gattung Pholcus hervor, mit der bekannten Zimmer-Kesselspinne (Pholcus phalangioides) als prominentem Vertreter. Diese Spinnen sind Meister der Tarnung und des Überlebens in urbanen Umgebungen, oft übersehen, weil sie sich perfekt an Wände und Decken anpassen.

Aussehen und Merkmale

Pholcus-Arten zeichnen sich durch ihren schlanken, langbeiniged Körperbau aus. Ihre Beine sind extrem lang im Vergleich zum Körper, was ihnen ein spindeliges Aussehen verleiht. Der Körper selbst ist meist hellbraun bis grau gefärbt, manchmal mit dunklen Punkten oder Streifen.

Merkmal Beschreibung
Körperlänge 4-10 mm (Weibchen größer als Männchen)
Beinlänge Bis zu 5 cm
Farbe Hellbraun bis grau, oft mit dunkelnen Markierungen
Augen Acht einfache Augen

Die Spinnen besitzen acht einfache Augen, die ihnen helfen, ihre Umgebung wahrzunehmen. Ihre Cheliceren, kleine Mundwerkzeuge, sind robust und dienen zur Jagd auf Insekten.

Lebensraum und Verhalten

Pholcus-Arten bevorzugen dunkle, feuchte Orte wie Keller, Dachböden und Spalten in Wänden. Sie bauen ihre charakteristischen Netze an Ecken und Kanten, oft in Form eines Trichters oder einer “Kessel” – daher auch der Name Kesselspinne.

Diese Netze dienen nicht zur Jagd, sondern als Zufluchtsort und Ruheplatz für die Spinne. Die Beute, meist kleine Insekten wie Mücken, Fliegen und Motten, wird mithilfe von Fangfäden gefangen, die von den Netzstrukturen ausgehen.

Pholcus-Spinnen sind nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt in ihren Netzen.

Interessantes Verhalten:

  • Vibrationen als Kommunikation: Pholcus-Arten kommunizieren oft durch Vibrationen ihrer Fangfäden. Männchen nutzen diese Signale, um Weibchen anzulocken.
  • “Spieltodsituation”: Bei Bedrohung können einige Pholcus-Arten eine Strategie namens “Spieltodsituation” anwenden. Sie spielen tot und bleiben bewegungslos, was potenzielle Fressfeinde abschreckst.

Fortpflanzung:

Weibchen legen ihre Eier in kleine Kokons ab, die sie an ihren Netzen befestigen. Die Jungspinnen schlüpfen nach einigen Wochen und sind von Anfang an selbstständig.

Bedeutung für den Menschen:

Pholcus-Arten gelten als harmlos für den Menschen. Sie fangen Insekten, die oft als lästig empfunden werden, und tragen somit zur Schädlingsbekämpfung bei.

Es ist wichtig zu beachten, dass Kesselspinnen nicht aggressiv sind und nur bei Bedrohung oder wenn sie sich eingeengt fühlen, beissen können.

Fazit:

Die Pholcus-Arten, insbesondere die Zimmer-Kesselspinne, sind faszinierende Arachniden, die perfekt an ihre Umgebung angepasst sind. Ihre Fähigkeit zur Tarnung, ihr einzigartiges Jagdverhalten und ihre unkomplizierte Coexistenz mit dem Menschen machen sie zu interessanten Wesen, die es zu bewahren gilt.

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